Jod
Jod ist ein Spurenelement und gehört zu den 47 essentiellen Nährstoffen. Jod muss also mit der Nahrung aufgenommen werden. Jod ist enorm wichtig für den Stoffwechsel der Schilddrüse. Die Schilddrüse produziert mit Jods die sog. Schilddrüsenhormone T3 und T4. Mit Hilfe dieser Hormone wird das Energielevel des menschlichen Körpers reguliert.
Funktion Jod
Die Aufgabe der Schilddrüse ist es Stoffwechselhormone zu produzieren und zu lagern. Zur Produktion der Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) benötigt die Schilddrüse das Spurenelement Jod.
Die Hormone T3 und T4 regeln das Energielevel im Körper, in dem sie die Stoffwechselrate sowie Zellwachstum steuern. Da sie auch an Stoffwechselprozessen von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten beteiligt sind, beeinflusst die Jodzufuhr entscheidend den Grundumsatz und die Energieerzeugung.
Neben Jod ist vor allem Selen ebenfalls enorm wichtig für ausreichend Schilddrüsenhormone. Selen aktiviert inaktive Hormone und spielt so eine große Rolle bei einer gesunden Schilddrüse. Das ist auch der Grund, wieso Jod-Präparate oft mit Selen zusammen angeboten werden.
Neben der Schilddrüse benötigen aber auch weitere Zellen Jod. So sind die Prostata beim Mann und Brust und Eierstöcke bei der Frau auf eine ausreichende Jodzufuhr angewiesen. Das Gehirn benötigt ebenfalls relevante Mengen an Jod. Eine Messung der Schilddrüsenhormone sagt somit also nichts über die allgemeine Jodversorgung des Körpers aus.
Nicht nur ein Jodmangel, sondern auch ein Jodüberschuss, sind negativ zu betrachten. So ist Jod kein Gift, auf das verzichtet werden sollte. Genau so wenig ist es sinnvoll enorm große Mengen Jod zu sich zu nehmen. Das kann ebenfalls die Schilddrüse schädigen. Wir empfehlen daher vor einer zusätzlichen Einnahme von Jod immer den aktuellen Jodstatus im Körper untersuchen zu lassen.
Mangelerscheinungen bei Jodmangel
Ein Jodmangel ist in Deutschland sehr verbreitet. Bei einem Mangel an Jod vergrößert sich die Schilddrüse. Dies kann zum sog. Kropf führen. Während andere westlich geprägte Länder eine verpflichtende Jodierung des Speisesalzes eingeführt haben, ist dies in Deutschland ausgeblieben, was zu einer starken Kropfentwicklung im internationalen Vergleich bei der deutschen Bevölkerung gesorgt hat.
Ein Jodmangel kann sowohl der Auslöser für eine Schilddrüsenüber- als auch eine Schilddrüsenunterfunktion sein. In beiden Fällen kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen. Ist die Schilddrüse chronisch entzündet spricht man von der Krankheit Hashimoto Thyreoiditis.
Ein Jodmangel äußert sich sonst vor allem in Form von Energiemangel. Die Fettverbrennung funktioniert schlecht (ständiges Kältegefühl), Müdigkeit, Unkonzentriertheit und fehlender Antrieb sind typische Symptome für einen Jodmangel. Darüberhinaus kann Jodmangel auch zu dauerhafter Lethargie, Depressionen, schlechter Laune und Gereiztheit führen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass eine ausreichende Jodversorgung bei Kindern mit höherer Intelligenz einhergeht. Die Versorgung während der Kindheit und der Schwangerschaft sind also von enormer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes.
Tagesbedarf von Jod
Der Tagesbedarf von Jod ist abhängig vom aktuellen Jodstatus im Blut. Eine Supplementierung sollte nur vorgenommen werden, wenn vorher im Blut ein Jodmangel gemessen wurden.
Prinzipiell sind ca. 200 µg Jod pro Tag zu empfehlen. Über Lebensmittel sollten maximal 500 µg Jod pro Tag aufgenommen werden. Solche Mengen werden in der Regel nur beim Verzehr von Algen erreicht.
Der Jodwert im Urin sollte bei mehr als 150 µg/g Krea liegen. Bei 100 – 150 µg/g Krea spricht man von einem leichten Jodmangel. Alle Jodwerte unter 100 µg/g Krea sind schlecht.
Ein Jodüberschuss wird hauptsächlich über Supplementierung oder den Verzehr von Algen erreicht. Der Jodwert kann über eine Urin-Untersuchung festgestellt werden. Dem Körper sollte wie bereits zuvor erwähnt nur so viel Jod zugeführt werden, wie er auch benötigt.
Über eine Supplementierung gelten 100 µg pro Tag als sicher. Natürlich nur, wenn keine Schilddrüsenüberfunktion und keine erhöhten Jodspiegel vorliegen.
Vorkommen von Jod in Lebensmitteln
Jod steckt in Lebensmittel hauptsächlich in Algen und Seefisch, z.B. Thunfisch, Makrele, Seelachs. Jedoch werden auch tierische Lebensmittel immer jodreicher, da Jod dem Viehfutter beigemischt wird.
Jodiertes Speisesalz kann zur Deckung des Jodbedarfs beitragen. Ebenso ist Jod in verschiedenen anderen natürlichen Lebensmitteln in Spuren enthalten:
- grüne Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat, dunkle Salate wie Feldsalat
- alle Arten von Nüssen, Saaten und Samen
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen
- Speisepilze
In der Schwangerschaft oder bei einem Mangel können Jodtabletten helfen den Jodbedarf zu decken.
Durch die steigende Beliebtheit von Sushi in Deutschland, wird auch der Anteil an verzehrten Algen größer. Algen enthalten (je nach Sorte) enorme Mengen an Jod. Dies kann zur Deckung des Jodbedarfs beitragen, jedoch auch einen Jodüberschuss verursachen. Wer gerne und oft Sushi isst sollte die Problematik eines Jodüberschuss im Auge behalten.
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